Eine Geschichte mit offenem Ende...

mein Facebookartikel vom 20. Februar 2023

 
...diese schreibe ich, weil sie nicht das erste Mal passiert und immer die
Pferde die leittragenden sind.
Eine Kundin ruft an mit der Bitte um einen Termin, ihr Pferd läuft schon
eine ganze Weile nicht gut und es wird auch nicht besser, grundsätzlich ja
kein Problem! Da die Wartezeit bei mir in der Regel ca. 4 Wochen beträgt,
aber die Kundin nur zu bestimmten Zeiten kann, findet dieser erst 6
Wochen nach dem Anruf statt.
Mir wird ein schon im Schritt stark lahmendes Pferd vorgestellt. Auf meine
erste Frage, ob ein Tierarzt sich das Pferd angesehen hat, bekomme ich
die Antwort:“ Jaja, er hat Entzündungshemmer und Schmerzmittel
bekommen, danach war auch eine Woche lang alles gut, dann aber wieder
genauso lahm wie vorher.
Und dann??? Nichts, den Tierarzt habe ich mir geschenkt, das hat ja
nichts gebracht.
Also, auch der beste Tierarzt kann keine Wunderheilung vollbringen und es
muss ja zuerst einmal eine Befundung mit Lahmheitsdiagnostik
vorgenommen werden. Ich bin sehr sicher, dass der Tierarzt ein
Kontrollbesuch angeraten hat und dann mit der weiterführenden
Diagnostik begonnen hätte. Dieses Pferd hat nun seit Oktober dauerhaft
Schmerzen, sonst würde es ja nicht lahmen. Mittlerweile läuft es so
kompensatorisch schief, das man eigentlich gar nicht wirklich sehen kann,
wo die eigentliche Ursache herkommt. Es lebt weiterhin in seiner Herde,
wird ab und an bewegt um zu sehen ob die Lahmheit besser geworden ist,
mehr nicht. Diese Wunderheilung ist bis jetzt ausgeblieben und ich hoffe,
das Pferd wird nochmals einem Tierarzt, am besten direkt in der Klinik,
vorgestellt. Eine Behandlung habe ich abgelehnt und kann immer nur
raten, bei plötzlich auftretenden Lahmheiten wirklich IMMER zuerst den
Tierarzt zu rufen!!! Ein Fachtierarzt hat viele Diagnosemöglichkeiten und
kann auch in das Pferd hineinschauen. Mir fehlt leider immer noch der
Röntgenblick und auch auf meine Hexenkräfte ist nicht immer Verlass.

NOVAFON - lokale Vibrationstherapie

mein Facebookartikel vom 15. August 2020

NOVAFON - Vet – lokale Vibrationstherapie - mein kleiner Helfer mit großer Wirkung
 
Durch die vibro-taktile Tiefenstimulation wird der Muskeltonus beim Pferd reguliert, myofasziale Schmerzen werden reduziert und Bewegungsabläufe verbessert. Die sanften Vibrationen des Schallwellengerätes helfen Schmerzen zu reduzieren und über die tiefgreifende Gewebestimulation werden körpereigene Mechanismen angeregt und die Selbstheilungskräfte angeschoben. Sehr gut eignet ist es sich zur Schmerzlinderung von akuten und chronischen Muskel- Gelenk- und Sehnenerkrankungen.Es ist so schön, wenn die Pferde zuerst skeptisch sind und nach kurzer Zeit die Behandlung genießen. Durch die verschiedenen Aufsätze kann ich es sehr gezielt einsetzen und z.B auch gut Triggerpunkte behandeln.

 

Die Arbeit mit den Balance - Pads                               eine sehr sinnvolle Unterstützung

mein Facebookartikel vom 27. Januar 2020

Die Arbeit mit den Balance-Pads – eine sehr sinnvolle Unterstützung!

Ursprünglich kommen die Stabilisierungspads aus der Humanphysiotherapie, um die haltenden Strukturen zu stabilisieren. In Amerika kam Wendy Murdoch auf die Idee, auch Pferde darauf zu stellen und hier in Deutschland ist wohl Anke Recktenwald die Therapeutin, welche diese Arbeit hier bei uns bekannt gemacht hat.

Die Balance-Pads sprechen durch den instabilen Untergrund das propriozeptive System an, dies ist die Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum. Durch das Stehen auf den Balance-Pads wird die Tiefenmuskulatur angesprochen und liefert dem Pferd durch die dauernde Destabilisierung ein neues Körpergefühl. Der Körper muss sich immer wieder neu ausbalancieren und stabilisieren um sein Gleichgewicht zu halten. Man kann zusehen, wie der Pferdekörper arbeitet. Viele Pferde schwanken, wenn sie das erste Mal auf den Pads stehen.

Ich selbst arbeite nun schon seit einigen Jahren mit den Pads und empfehle sie gern und sehr oft. Pferde sollten selbstverständlich nicht mit Schmerzen auf die Pads gestellt werden, daher ist es sinnvoll, das Pferd vorab einmal durchchecken zu lassen, um Blockierungen auszuschließen. Wenn  soweit alles in Ordnung ist, steht der Arbeit mit den Pads nichts mehr im Wege. Bitte auch bedenken, dass jedes Pferd anders ist. Der eine steht sofort einigen Minuten auf den Pads, der andere muss überzeugt werden und mag nur sehr kurz darauf stehen. Jedes Pferd hat sein eigenes Lerntempo und darauf sollte Rücksicht genommen werden. Auch das Schmerzgedächtnis des Pferdes spielt eine große Rolle. Wenn ein Pferd längere Zeit Schmerzen, Blockaden oder andere Einschränkungen hatte, sind diese oft fest verknüpft mit einem Bewegungsablauf. Je nach Pferd, kann dieses Schmerzgedächtnis so groß sein, dass obwohl die Ursache behoben ist, das Pferd sich weiterhin so verhält, als wäre sie noch da.  Erst durch viele positive Wiederholungen ist dieses Schmerzgedächtnis gelöscht.

 Ich selbst arbeite mit zwei Pads. Zuerst stelle ich die beiden Vorderbeine, dann beide Hinterbeine, dann das gleichseitige Vor- und Hinterbein und zum Schluss beide diagonalen Beine auf die Pads. Die Pferde entscheiden wie lange sie auf den Pads stehen mögen. Pferde, die z.B. durch Verletzungen ein unvernünftiges Bewegungsmuster erlernt haben, bekommt man durch die Pads wieder in ein stabiles Gleichgewicht. Auch Pferde, die ihre Zehen über den Boden schleifen, kann man durch die Balance-Pads wieder in ein neues Körpergefühl bringen da sie wieder ein besseres Gefühl für ihre Hinterhand entwickeln.  Viele Pferde zeigen auf ganz verschiedene Weise, dass sie sich nicht im Gleichgewicht befinden, daher freue ich mich über diesen Baustein, der vielen Pferden wieder zu einem besseren Bewegungsgefühl verhilft.

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Die natürliche Schiefe und warum das Geraderichten beim Pferd so wichtig ist

mein Facebookartikel vom 14. Mai 2019

Die natürliche Schiefe und warum es so wichtig ist, das Pferd gerade zu richten

Täglich werden mir Pferde vorgestellt, die sehr oft die gleichen Probleme aufweisen. Bei der Frage warum ich mir das Pferd ansehen soll, bekomme ich ähnliche Beschreibungen. Entweder ist das Pferd auf der rechten Hand schwieriger zu biegen und tritt auch mit dem rechten Hinterbein ein wenig kürzer oder, es ist taktunrein vorne links.
Was hat das eine Problem nun mit dem anderen zu tun?
Ganz einfach, diese Pferde wurden nie wirklich gerade gerichtet oder es wurde nicht genug daran gearbeitet. Ich denke jeder der mit Pferden arbeitet weiß, dass es beim Pferd die natürliche Schiefe gibt und diese mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt ist. Es gibt Untersuchungen darüber, dass 85% der Bewegungsproblematiken darauf zurückzuführen ist, das diese Pferde nicht geradegerichtet wurden. Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass Pferde nun einmal schief sind.
Das Geraderichten gehört aber zu den wichtigsten Elementen in der Pferdeausbildung und dabei ist es auch völlig egal, ob es sich um ein Sportpferd oder ein Freizeitpferd handelt und auch in welcher Sparte das Pferd später einmal geritten werden soll. Jedes schiefe Pferd wird nie losgelassen unter dem Reiter laufen können und wird langfristig nicht gesund bleiben. Durch dieses Ungleichgewicht, besonders unter dem Reiter, werden Gelenke, Sehnen und Bänder überstrapaziert und verbraucht.

Zu Beginn der Pferdeausbildung weiß jeder Reiter, dass es eine hohle und eine steife Seite beim Pferd gibt. In der Regel ist die linke Seite die hohle und am Anfang leichter zu biegende Seite und die rechte Seite die steifere Seite. Beim wild lebenden Pferd leistet diese Schiefe sehr gute Dienste, die hohe Kopfhaltung sichert sozusagen das Überleben. Beim Pferd ist das rechte Auge das Fluchtauge, mit diesem „äußeren“ Auge sucht es den Fluchtweg. Das linke Auge ist das sogenannte Sicherheitsauge und nimmt die Gefahr wahr.
Solange das Pferd nicht geritten wird, ist dies nicht problematisch, aber als Reiter müssen wir uns damit auseinandersetzen. Es gibt viel Hinweise und in der Regel ist es so, dass es auf der linken Hand Probleme gibt, das Pferd auf dem Zirkel zu halten, da es nach außen über die rechte Schulter driftet. Auf der rechten Hand wird bemerkt, dass die Kruppe eher innen bleibt und man ordentlich über den inneren Schenkel arbeiten muss um es außen zu halten. Da der Schub des „schwächeren“ rechten Hinterbeins vermehrt auf das linke Vorderbein bei einem schiefen Pferd geht, bekommt dieses mehr Druck auf der Innenseite. Dies führt nun im weiteren dazu, dass sich die linke Brustmuskulatur mehr anspannt. Das rechte Hinterbein entwickelt nicht die gleiche Schubkraft wie das linke, da es ja nicht unter den Schwerpunkt tritt, folglich muss das linke Vorderbein wieder mehr Kraft aufbringen und jetzt wird es interessant. Der breite Rückenmuskel, der m. latissimus dorsi, ist auch für die Stemmarbeit des Vorderbeins zuständig, entwickelt sich stärker. Damit zieht er zum einen das linke Vorderbein vermehrt zurück, da er auch der Rückführer der Vordergliedmaßen ist, was demzufolge auch zu den angesprochenen Taktunreinheiten führt, mehr Zug nach hinten heißt auch weniger Raumgriff nach vorn. Zum anderen führt die angespannte tiefe Brustmuskulatur dazu, dass das linke Vorderbein nach innen rotiert. Jetzt wird es für das Pferd verbrauchend, da das linke Fesselgelenk nun fehl- belastet wird. Zu diesem Zeitpunkt ist es meist schon so, dass das Pferd auf der rechte Hand besser zu reiten ist und in der Regel wird ja geübt, was nicht so gut geht, also die linke Hand. Jetzt wird es gefährlich, da es dadurch zum Verschleiß in den Gelenken des linken Vorderbeins kommt. Somit sollte mehr auf das rechte Hinterbein eingewirkt werden, damit das linke Vorderbein entlastet wird und sich auch die linke Schulter wieder hebt. In der Regel ist die linke Schulter auch weniger bemuskelt, dies kann man gut erkennen, wenn man sich das Pferd von hinten oben ansieht (dabei ggf. die Mähne hochbinden). Wenn es erst einmal zu den oben beschriebenen Problemen gekommen ist, erfordert es eine konsequente „Umbauarbeit“, viel Einfühlungsvermögen gute Trainingsideen und ggf. Hilfe. Eine gute Übung ist auf jeden Fall die Trabarbeit ohne Hilfszügel an der Longe auf der rechten Hand, zum einen um eben das rechte Hinterbein zu stärken und um die Muskulatur des linken Vorderbein in der Biegung mehr aufzudehnen. Gleichzeitig wird in der Trabarbeit auch der Rumpftrageapparat trainiert. Die natürliche Schiefe ist eine Diagonalverschiebung, folglich kann sie auch nur über eine Diagonalverschiebung aufgehoben werden!

Tapen beim Pferd, geht das überhaupt

mein Facebookartikel vom 24. März 2019

Oft werde ich gefragt, „tapen beim Pferd, geht das überhaupt“? Und ob, es wirkt sogar noch besser als bei uns Menschen, da es über das Fell und die Haarwurzel noch intensiver wirkt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Wirkungsweisen am Pferd. Mit kleinen Crosstapes kann ich Akupunkturpunkte behandeln, aber genau so gut wirken diese auf Narbengewebe. Durch diese gitterförmige Anlage wird in der betroffenen Narbenregion die Verschieblichkeit der Faszien verbessern. Die Crosstapes wirken über die Piezoelektrizität. Beim Ablösen der Trägerfolie laden sie sich elektrostatisch auf und ändern dadurch das elektrische Feld auf dem Narbengewebe. Besonders gern verwende ich sogenannten Bewegungstapes, damit kann ich die Aufmerksamkeit des Pferdes auf das getapte Körperteil lenken uns so gezielt eine Muskelaktion verbessern. Verbrauchende Bewegungsmuster werden so effizient korrigieren. So kann ich z.B. durch eine Tapeanlage das Pferd dazu bringen, mit seinem rechten Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu treten und nicht über die linke Schulter zu rollen. Nach der Bewegung wird das Tape sofort wieder entfernt. Spacetapes eignen sich wiederum sehr gut um Druckatrophien in der Sattellage oder von zu engen Kopfeisen zu lösen, diese Tapes sollten länger am Pferd bleiben und ggf. erneuert werden. Auch bei Gurtzwang helfen Spacetapes sehr gut, da sie wie ein Schröpfkopf wirken und an den betroffenen Stellen Schmerzen reduziert.…

Wie trainiere ich mein Pferd richtig - oder ist tägliches Reiten gesund

mein Facebookartikel vom 13. November 2018

In meiner Erstanamnese kommt irgendwann die Frage.“ Wie oft arbeitest du mit deinem Pferd und wie sieht das aus“?

Dabei kommt wirklich alles vor, von mehr als einmal die Woche schaffe ich nicht  bis zu mindestens täglich, manchmal sogar zwei Mal täglich, weil er so „heiß“ ist.

Aber was ist nun richtig? Was macht eigentlich gutes Training aus und was ist überhaupt Training? Die Definition von Training ist: ein komplexer Prozess mit einer konkreten Zielsetzung. Voraussetzungen dazu sind die orthopädische, internistische und neurologische Gesundheit des Pferdes.

Gutes Training ist nach wissenschaftlichen Kriterien organisiert und planmäßig, langfristig logisch und systematisch aufgebaut. Neue Leistungen werden an bisher erworbenen aufgebaut und stabilisiert.

Aber wie sieht es in Wirklichkeit aus? Es werden immer die  gleichen Lektionen geritten, in der Hoffnung, dass nach der hundertsten Wiederholung plötzlich ein Wunder geschieht und das Pferd gefordertes endlich versteht. Natürlich passiert genau das nicht, das Pferd stumpft ab, die Lektionen werden eher schlechter, es wird noch mehr Druck gemacht und es wird immer noch nicht besser. Oder es gibt einen Plan für den Tag, evtl. auch noch für die Woche, aber dieser orientiert sich in der Regel daran, wozu der Reiter gerade Lust hat, wie das Wetter gerade ist oder was der Reitlehrer gesagt hat. Das muss nicht unbedingt falsch sein, nur spricht man in diesem Fall nicht von Training sondern von Bewegung. Solange dabei die Pferdegesundheit im Auge behalten wird, ist das auch nicht verkehrt. Wenn ich mit meinem Freizeitpartner locker in freier Haltung zwei Mal die Woche durchs Gelände reite, einmal auf dem Platz arbeite und manchmal longiere oder nur spazieren gehe, alles super. Das Pferd ist wahrscheinlich zufrieden und gesund. Was mache ich aber, wenn ich mehr erreichen will, z.B. im Sport reiten, egal in welcher Disziplin, oder einfach mein Pferd möglichst lange gesund reiten möchte?

Also, was muss ich wissen um mein Pferd gesundherhaltend zu bewegen oder trainieren und warum ist tägliches Reiten nicht förderlich. Nach einer überschwelligen Belastung benötigt der Körper bis zu 72 Stunden zur Regeneration. Bei normalem Training 24 bis 48 Stunden. Nach 6 bis 24 Stunden geschieht der Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts, nach einem Tag stabilisiert sich der Blutzuckerspiegel und erst nach 3 Tagen ist das Immunsystem wiederhergestellt. Wenn ich also täglich reite, beanspruche ich ein in der Adaptation befindliches Gewebe und erreiche damit  genau das Gegenteil. Man spricht dann von Übertraining, das heißt der Pferdekörper kann nicht mehr zu seinem inneren Gleichgewicht kommen, er ermüdet schneller, verliert an Körpergewicht, ist widersetzlich, nervös, schwitzt schneller usw. Wenn in diesem Zustand weiter trainiert wird, entstehen irreversible Überlastungsschäden am Bewegungsapparat und natürlich auch psychische Probleme.

Aber wie mache ich es nun richtig? Es gibt kein allgemeingültiges Training für jedes Pferd und jeden Reiter. Jeder Trainings- oder auch Bewegungsplan sollte ganz individuell auf das Pferd/Reiterpaar  ausgelegt sein. Worauf aber jeder Reiter achten kann, ist: nicht jeden Tag intensiv Reiten,  nur jeden dritten Tag einen überschwelligen Reiz zum Muskelwachstum setzen, nicht jeden Tag die gleichen Lektionen reiten,  zwischen den Reiteinheiten Training an der Longe am Kappzaum einbauen, einfach mal nur spazieren gehen, oder Schritt in der Führmaschine, Equikinetic, Koordinationstraining im Schritt… es gibt so viele Möglichkeiten … wir wollen doch alle glückliche, gesunde und leistungsbereite Pferde…

COB - erfolgreiche Laserakupunktur

mein Facebookartikel vom 2. Oktober 2018

 

Es ist nicht der Glaube – denn Pferde glauben nicht an eine Therapieform,

es ist die Wirksamkeit.

Diesen Monat habe ich bei weiteren zwei Pferden erfolgreich die Lasertherapie gegen COB abgeschlossen. Eine 27 jährigen Islandstute litt seit mindestens 13 Jahren unter Stauballergie und seit 2-3 Jahren heftig. Nach Erstanamnese und therapeutischer Behandlung haben wir die Stute insg. 7-mal jeden zweiten Tag an den entsprechenden Akupunkturpunkten gelasert.  Schon am 3. Tag war eine deutliche Verbesserung der Atmung ersichtlich. Der Allgemeinzustand der  alten Dame verbesserte sich zusehends, sie fraß wieder besser und buckelte zudem lustig über die Wiese.

Bei dem 16 Jahre alten Wallach war der Therapieablauf gleich. Bei ihm war der Krankheitsverlauf ähnlich, er hustete stark, war extrem Leistungseingeschränkt, hatte starke Bauchatmung und wurde dadurch gar nicht mehr geritten. Cortison Spritzen und Inhalation waren immer nur von kurzer Wirkungsdauer. Der Wallach hustete schon nach der ersten Behandlung gar nicht mehr. Im weiteren Verlauf sonderte er ordentlich Sekret ab und auch die Atmung ist wieder völlig normal. Seine Besitzerin berichtet mir, dass er wieder gern arbeitet, leistungsbereit ist und auch wieder von selbst über die Wiesen galoppiert.   

Klingt wie Hexenwerk, ist aber durch eine klinische Studie von 2001-2006 der Uniklinik Gießen belegt. Dort wurde der Vergleich der Laserakupunktur und medikamentösen Therapie bei COB des Pferdes durchgeführt. Untersuchungen an 60 Pferden zeigte, dass durch Laserakupunktur ein stärkerer Behandlungseffekt erzielt wurde als bei den medikamentös behandelten Pferden.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass die Pferde nicht dauerhaft medikamentös behandelt werden müssen, dadurch gibt es keine unerwünschten Arzneimittelwirkungen, welche gerade ältere Pferde belastet.

Aber bei aller Wirksamkeit ist das Stallmanagement extrem wichtig. Es nützt gar nichts, wenn weiterhin schimmeliges Heu gefüttert wird, die Stallgasse vor den Boxen gefegt wird und der Dreck direkt in die Pferdenüster gelangt, das Heu über den Boxen gelagert wird usw.. Weiterhin ist auch der Besitzer in der Pflicht. Er ist dafür zuständig die Lunge ausreichend mit Sauerstoff zu versorgt, das heißt Training an der frischen Luft!   

 

Augen auf bei der Therapeutenwahl

mein Facebookartikel vom 23. September 2018

Aus gegebenem Anlass...oder Augen auf bei der Therapeutenwahl...

Diese Woche wurden mir leider gleich zweimal "Behandlungsabläufe" erzählt, bei denen mir die Haare zu Berge stehen, daher muss dieser Artikel mal sein und darf auch sehr gern geteilt werden.

Mittlerweile sind Behandlungstechniken nicht mehr allein einer Therapieform zuzuordnenden, aufgrund von Fortbildungen und Zusatzqualifikationen verschwimmen die Techniken und jeder gute Therapeut findet so seinen Behandlungsweg. Dieser richtet sich zum einen nach der Ausbildung, aber auch nach den Vorlieben des Therapeuten.
Aber eins hat jede Therapieform gemeinsam, sie darf für das Pferd nicht schmerzhaft sein!
Absolut nicht zu akzeptieren sind Techniken, die dem Pferd Schmerzen zufügen.
Schläge mit der Faust auf den Kopf oder auf den Widerrist, wie mir berichtet wurde, sind überhaupt nicht zu dulden!!! Um dem ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, wurden die Pferde ausgebunden an der Trense mit der Nase auf der Brust longiert, völlig sinnlos und zudem schmerzhaft fürs Pferd.
Daher hier noch einmal mein Appell an Euch:
Gern fragen, wo wurde die Ausbildung absolviert, was für Zusatzqualifikationen sind vorhanden, wie lange machst du das schon usw...
Mal ganz ehrlich, eine vernünftige Ausbildung kostet sehr viel Geld, Schweiß und Arbeit, ebenso die zahlreichen an Wochenenden absolvierten Fortbildungen, daher ist man stolz und erzählt es gern. Auch kann man auf den meisten Homepages lesen, wer was wo gelernt hat.
Wenn Euch in einer Behandlung etwas komisch vorkommt, FRAGEN. Wenn das Pferd zunehmend Abwehrreaktionen zeigt oder gar aggressiv reagiert, ABBRECHEN. Pferde dürfen erst skeptisch sein, sie kennen uns ja noch nicht, sollten sich aber dann in der Behandlung wohl fühlen und sie genießen. Vertrauen ist die Voraussetzung für eine gute Therapie und nur wirklich "berufene" Therapeuten bringen das Talent dafür mit.
Schön wäre eine ganzheitliche Beratung, also auch auf Ausrüstung, Futter und die Stellung der Hufe achten...und auch mal ehrlich sagen, wenn man nicht weiter weiß, um dann z.B. Tierarzt oder Hufschmied einzuschalten oder Rücksprache zu halten.

Zu guter Letzt noch einen Wunsch an Euch, leider besitze ich keine Zauberkräfte (sonst würde ich auf einem Besen und nicht über sie A2 kommen) daher ist zwar wünschenswert, aber manchmal nicht möglich, das Pferd in einer Behandlung "gesund zu therapieren", daher ist manchmal auch eine zweite oder dritte Behandlung notwendig, bitte habt Verständnis dafür

 

Das Sperrhalfter

mein Facebookartikel vom 8. Juli 2018

 

Reiten ohne Nasenriemen ist nicht schonender… dieser Studie, von der Reiter Revue veröffentlicht wird gerade hier auf Facebook ganz fleißig  geteilt und geliked. Mich macht sie einfach sprachlos!

Erhöhtes Verletzungsrisiko ohne Nasenriemen! Dies bringt eine dänisch/amerikanische Studie hervor, die an 3300 TUNIERPFERDEN erprobt wurde…

Bei den Pferden mit korrekt verschnalltem Sperrhalfter fanden die Forscher weniger Verletzungen, Quetschungen oder Spuren von Blut! Allein diese Aussage ist schon unglaublich. Da wird von weniger Verletzungen und Blut gesprochen. Aber wo wir doch gerade bei korrekt verschnallten Sperriemen sind, auch dazu gibt es eine Studien, welche auf verschiedenen Turnierplätzen in unterschiedlichen Klassen und Ländern der FEI gemacht wurde, mit einem ganz erschreckenden Ergebnis. Von insgesamt 750 untersuchten Pferden zeigten erschreckende 326 = 43,6% einen deutlich zu engen Sperriemen, bei dem nicht einmal ein halber Finger durch gepasst hätte. Nur 51 Pferde hatten einen korrekt verschnallten, das sind 6,8 % !  Aber nun zurück zu der o.g. Studie. Da wird davon gesprochen, dass der Nasenriemen schonender fürs Pferd ist, da es  weniger Verletzungen gibt.

Ein sperrendes Pferd wehrt sich gegen eine zu harte Reiterhand. Das ist sein einziges Mittel um dem Reiter mitzuteilen, dass es Schmerzen hat. Das geht natürlich zugeschnürrt nicht. Wenn ein Pferd dann plötzlich von der gleichen harten Hand ohne Nasenriemen geritten wird, ist es wohl klar warum es Verletzungen gibt. Sollte man in erster Linie nicht einmal über die Hilfengebung nachdenken? Hilfen sollen übrigens helfen und nicht verletzen. Wie wäre es denn, wenn man Pferde in dieser Studie untersucht hätte, die eine korrekte Ausbildung mit feinen Hilfen durchlaufen sind, evtl. sogar ohne Nasenriemen? Wie würde es denn aussehen, wenn diese Pferde plötzlich mit Nasenriemen und harter Hand geritten werden? Was ist mit den Gebissen? Wurden alle Pferde mit den gleichen geritten, oder gab es verschiedene, unpassende  oder für das jeweilige Maul einfach nicht geeignete?

Es macht mich unglaublich wütend, dass darüber diskutiert wird, wie eng man zubinden darf.

Und zum Schluss noch einmal die Auswirkungen eines zu engen Nasenriemen. Wenn der Kiefer zugeschnürrt wird, hat dies Auswirkungen auf die gesamte Muskulatur. Das Pferd muss sozusagen mit zusammengebissenen Zähnen laufen, das sollte jeder einmal zum besseren Verständnis versuchen. Die Kautätigkeit ist elementar wichtig, damit das Pferd entspannt. Zungenbein und Kiefergelenk können nicht mehr arbeiten, ist das Kiefergelenk blockiert, blockiert das Genick und somit auch das Kreuzbein. Das Durchspringen oder Untertreten wird unmöglich. Aber das ist nur ein kleiner Teil neben Schmerz und Stress! Was vielleicht auch noch zu sagen ist, ein zufriedenes Pferd, welches kauen und schlucken kann, hat nur wenig Schaum an den Lippen. Oft sieht man stark schäumende Pferde, das ist KEIN Zeichen von Wohlbefinden, denn sie können weder kauen noch können sie ihren Speichel hinunterschlucken, weil der Nasenriemen zu eng ist. Übrigens bin ich nicht gegen einen KORREKT verschnallten Nasenriemen.  

 

Kinesiotaping am Pferd

mein Facebookartikel vom 21. Juni 2018

…Nun wird`s bunt…

 

Jeder von uns kennt wahrscheinlich das klassische Taping am Menschen, aber ist es auch beim Pferd wirksam? Ich habe selbst gezweifelt und musste mich eines Besseren belehren lassen. Bei einer Fortbildung haben wir ein Pferd mit Kissing-Spines getapet und das Pferd zeigte deutliches Wohlbefinden in der Bewegung. Wie immer habe ich erst einmal einige Selbstversuche gestartet und war schlicht begeistert. Vor allem, da ich ein Pferd mit einer Vernarbung in der Sattellage  (Bissverletzung) besitze und ich das Narbengewebe nie zufriedenstellend elastisch bekommen habe. Ich habe verschiedene Narbentechniken angewandt und war wirklich überrascht, wie positiv sich das Gewebe durch das lösen der Verklebungen entwickelt hat.  

An erster Stelle steht beim Taping die Schmerzreduktion, sie ist die perfekte Methode um bei der Manuellen Therapie ergänzend zu unterstützen.  Das Tape kann natürlich keine Wunder vollbringen, aber es kann den Körper nachhaltig positiv beeinflussen und ist somit als Zusatztherapie sehr wertvoll, da es die eigentliche Therapie intensiviert und verlängert.  

So gibt es verschiedene Tapeanlagen um zum Beispiel Narbengewebe zu behandeln, Muskelanlagen um den Muskeltonus zu harmonisieren, Faszienanlagen um Verklebungen zu lösen und Ligamentanlagen umd z.B. bei Gelenks- oder  Bänderverletzungen zu entlasten.

In der Regel halten die Tapes drei bis fünf Tage und sind auch beim Training kein Problem, wenn keine Ausrüstung auf der Tapeanlage liegt. Dies sollte selbstverständlich vermieden werden.

Allerdings ist es auch wichtig, dass sich das Pferd bewegt, denn nur so kann das Tape seine Wirkung entfalten, ohne Bewegung bleibt es wirkungslos!

Das Tape wirkt auf neurophysiologischer Ebene, es kommt durch das Klebeband zu Verschiebungen in den Hautschichten und dem darunter liegenden Gewebe. Dadurch werden die Verklebungen in diesen Schichten gelöst, die Durchblutung wird verbessert und die Nährstoffversorgung optimiert.  

EOTRH (Equine odontoclastic tooth resorption and hypercementosis)

mein Facebookartikel vom 20.März 2018

EOTRH (Equine odontoclastic tooth resorption and hypercementosis)
Wenn man sich die Fotos der entfernten Schneidezähne anschaut, ist wahrscheinlich jedem klar, wie schmerzhaft diese Krankheit für die Pferde ist und wie wichtig eine jährliche Zahnkontrolle durch ausgebildete Kräfte ist.
Auch der Pferdebesitzer sollte sich regelmäßig die Frontzähne ansehen!
Erste Anzeichen für das Vorliegen einer EOTRH können sein:
- Probleme beim Fressen, vor allem beim Abbeißen von Möhren oder hartem Brot
- Deutliche Zahnsteinbildung an den Schneidezähnen
- Zahnfleischentzündungen, teilweise mit roten Punkten oder Eiterbläschen
- Schmerzhaftigkeit beim Anfassen am Maul oder beim Auftrensen
- Übler Geruch aus dem Maul
EOTRH verläuft chronisch fortschreitend und betrifft vor allem ältere Pferde und zum großen Teil Robustpferderassen, so das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der Tiermedizinischen Hochschule Hannover und Wien.
Die Erkrankung verursacht eine Entzündung des Zahnhalteapperates sowie des Zahnfleisches. Als Reaktion darauf beginnt sich die Zahnhartsubstanz aufzulösen und der Körper versucht durch die Bildung von Zement an den Zahnwurzeln diesem Prozess entgegenzusteuern. Dadurch entstehen schmerzhafte Auftreibungen an der Zahnwurzel.
Die Krankheit verläuft sehr schnell, leider ist die Entstehung bisher ungeklärt und es gibt noch keine gezielte Therapie. Wahrscheinlich ist aber, dass eine bakterielle Infektion des Zahnhalteapparats eine Rolle spielt. Bei Schmerzen und fortgeschrittener Symptomatik hilft nur noch das Ziehen der betroffenen Zähne, evtl. sogar aller Schneidezähne.
Es hat sich gezeigt, dass sich die behandelten Pferde sehr schnell erholen und wieder schmerzfrei sind.
Also noch einmal – bitte lasst jährlich einen Fachmann die Zähne Eurer Pferde kontrollieren und schaut selbst ab und an einmal die Schneidezähne an!

Die letzten beiden Bilder zeigen einen auffälligen Befund bei der jählichen Zahnkontrolle. Aufgrund des Sichtbefundes an den beiden äußeren Schneidezähnen wurde gröntgt und EOTRH im Anfangsstadium festgestellt.

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Das Halfter

mein Facebookartikel vom 6. Februar 2018

Das Halfter - täglich am Pferd - worauf sollte man achten

Eigentlich täglich sehe ich neben falsch, meistens zu groß eingestellten Halftern, immer noch Pferde, bei denen der Karabinerhaken des Halfters verkehrt herum zu gemacht wurde.
Der Dorn drückt in die Backe des Pferdes. Neben dem größten Kaumuskel, dem Masseter, verläuft in diesem Bereich auch einer der Hirnnerven, der nervus fascialis. Sicherlich kann sich nun jeder vorstellen wie unangenehm und schmerzhaft dieser dauerhafte punktuelle Druck ist. Besonders Pferde, die mit Halfter auf die Weide gehen, werden beim Fressen noch zusätzlich gepeinigt. Sie werden versuchen diesen Druck auszuweichen, werden evtl. dadurch im Genick oder im Kiefergelenk blockieren.
Wie man sieht, kleine Ursache mit großer Auswirkung und ganz leicht abzustellen

Das Wohl der Pferde

mein Facebookartikel vom 3. Januar 2018

Das Wohl der Pferde…

….aus gegebenem Anlass und weil es mich immer wieder traurig und auch wütend macht ein paar Dinge zur Pferdehaltung:
Ich bin immer wieder überrascht und auch verärgert, wie wenig Pferdebesitzer von Ihrem „Partner“ wissen. Nicht das Pferd hat sich unseren Bedürfnissen anzupassen, sondern wir haben dafür Sorge zu tragen, dass unsere Pferde artgerecht gehalten werden. Damit meine ich nicht, dass sie in matschigen Offenställe ohne trockene Liegemöglichkeit mit viel zu vielen Pferden stehen. Genau so wenig gehören Pferde 23 Stunden pro Tag in eine vergitterte Box und werden dann, wenn sie Glück haben, noch 1 Stunde in einer Halle geritten, jeder Gefängnisinsasse hat mehr „Auslauf“.
Die Haltungsbedingungen sind entscheidend für die Gesundheit des Pferdes. Viele Verhaltensauffälligkeiten aber auch körperliche Beschwerden wie Koliken, Magengeschwüre, COPD, immer wieder kehrende Lahmheiten, verspannte Muskulatur werden durch ungünstige Haltung gefördert.
In der Natur würde ein Pferd ca. 18 Stunden grasen und sich dabei im Schritt ungefähr 30 km fortbewegen. Diese permanente Bewegung sorgt für eine gute Blutzirkulation, Muskeln und Gelenke werden dabei optimal versorgt. Während des Grasens produziert ein Pferd ca. 40-60 Liter Speichel. Eine ausreichende Speichelproduktion ist entscheidend für die Pufferwirkung von Magensäure. Da die Speichelproduktion mit der Anzahl der Kauschläge zusammenhängt und die Sättigung wiederum von den Kauschlägen abhängig ist, kann man sich nun vorstellen, wie wichtig eine ständige Rauhfutterversorgung für die Pferdegesundheit ist. In der Zeit, in der die Pferde nicht mit Futter- oder Wasseraufnahme beschäftigt sind, dösen sie, pflegen Sozialkontakte oder betreibt Fellpflege innerhalb der Herde (diese leben ein Leben lang zusammen). Pferde pflegen übrigens dauerhafte Freundschaften und leben lange Zeit in derselben Rangordnung. Ställe in denen es viele Wechsel gibt, bedeuten Stress! Nicht nur wegen der ewig neuen Ordnung in der Herdenhierachie, sondern auch weil der Freund fehlt.
Idealerweise halten wir die Pferde in einem ruhigen, dauerhaften Gruppenverband mit ausreichend (1,5ha pro Pferd) Wiese, einem trockenen, großen Auslauf, einer großen immer frisch eingestreuten Boxen für die Nacht und viel, viel abwechslungsreicher Bewegung.
Diese ideale Haltungsform gibt es nun leider nicht so oft, ein paar Kompromisse müssen fast immer eingegangen werden und wir müssen dafür sorgen, dass es unseren Pferden gut geht.
• Das Pferd sollte täglich mit seinem Lieblingskollegen ein paar Stunden draußen auf einem ausreichend großen Paddock stehen – im Sommer auf einer Wiese
• Es sollte ausreichend schimmel- und staubfreies Heu zur Verfügung haben
• Keine Fresspausen länger als 4 Stunden
• Die Box sollte hell mit Ausblick und mindestens 4x4 Meter groß sein, idealerweise mit Paddock und Kontakt zum Nachbarn
• Sie sollte jeden Tag richtig gesäubert werden
• Es sollte sich mit dem Boxennachbarn verstehen
• Die Bewegung des Pferdes sollte abwechslungsreich gestaltet werden und damit meine ich nicht abwechslungsreich in der Halle reiten
Wenn wir diese wenigen, eigentlich selbstverständlichen Dinge berücksichtigen, erfüllen wir gerade mal §2 des Tierschutzgesetzes in dem es heißt: Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.

Der Sattel

mein FacebookArtikel vom 12. August 2017

DER SATTEL - das Bindeglied zwischen Reiter und Pferd und ein nie endendes Thema ...

In dieser Woche hatte ich einen Termin mit Kunden und einem Sattler, der sich bereit erklärt hat, mich bei der Beratung zu unterstützen. Wir hatten viele gebrauchte Sättel zur Auswahl und konnten nun zusammen den passenden finden. Diese Zusammenarbeit ist so wichtig, da wir so gemeinsam das Beste für Reiter und Pferd suchen konnten. Unglaublich wie deutlich dabei auch die Pferde zeigten, ob das jeweilige Modell ihnen zusagte oder nicht und auch wie ein vermeidlich passender Sattel plötzlich mit dem Reiter oben gar nicht mehr passt. Für mich war es auch wichtig zu erfahren, ob der Sattel noch veränderbar ist, wie weit die Kammer zu verstellen ist (es gibt Modelle, bei denen gar keine Veränderung möglich ist) und ob die Kissenform für den Pferderücken optimiert werden kann. Nebenbei bekommt man immer neue Infos zu den verschiedenen Neuerungen - ob gut oder schlecht.

In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Sätteln so stark vergrößert, so dass es für die meisten Reiter völlig unübersichtlich geworden ist und die Werbung suggeriert immer nur das Beste fürs Pferd.

Sicher ist auf jeden Fall einmal, dass die Sattelform immer zur Oberlinie des Pferderückens passen sollte. Weiterhin sollte er auf keinen Fall über den letzten Rippenbogen hinaus ragen, der Reiter sollte dicht an den Widerrist gesetzt werden und seine Oberschenkel sollen locker nach unten fallen, damit sich Bügel und Fußballen treffen.Der Widerrist sollte genügend Platz haben, auch wenn das Pferd den Hals anhebt und das Kopfeisen sollte Parallel zum Schulterblatt verlaufen und diese nicht einengen. Selbstverständlich sollte er auch für den Reiter sitzbequem sein. Probieren Sie verschiedene Sättel aus! Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich ein Pferd laufen kann.

Oft wird unterschätzt, welche Auswirkungen ein unpassender Sattel hat.
Hat Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Symptome, sollten Sie überprüfen, ob das Problem vielleicht vom Sattel ausgelöst wird:
- Schwund des Trapezmuskels (neben dem Widerrist wie ausgehöhlt)
- Schwund des Rückenmuskels (meist im hinteren Bereich)
- Rücken festhalten und/oder wegdrücken
- Taktunklarheiten bis hin zu Lahmheiten
- gebundener Gang
- Buckeln, Steigen, Durchgehen
- Stolpern oder gar Hinfallen
- Probleme bei Biegungen
- Rückenempfindlichkeit

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